Die Erde platzt für «The World is not enough» in der Galerie Widmertheodoridis, Eschlikon

Galerie Widmertheodoridis, Fallackerstrasse 6, 8360 Eschlikon
13.5. – 1.7.2017



Die Erde platzt! Foto: Martin Graf, 2017

Die Erde platzt , handgestrickter Globus, 2017

ERNA HÜRZELER | SANDRA KÜHNE | STEFAN KREIER | ARIANE LUGEON |
MADAME TRICOT/ RAHEL MÜLLER | VICTORINE MÜLLER /
ELISABETH NEMBRINI | LISA SARTORIO | SCANDERBEG SAUER |
ANDRI STADLER | ERNST STARK | CANNELLE TANC | FRÉDÉRIC VINCENT 
HELMUT WENCZEL | WERNER WIDMER

 

THE WORLD IS NOT ENOUGH 
Die Erforschung der Welt ist seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte eng verknüpft mit dem Wunsch, die Welt und somit sich selbst zu verstehen. Kein Meer, kein Berg, kein Himmel war zu hoch, den es nicht zu befahren oder zu erklimmen gab. Sich ein Bild von der Erde zu machen, half sich in der Welt zu orientieren – nicht nur geografisch. Denn ‘wer wir sind’ ist untrennbar mit ‘wo wir sind’ verbunden. Schon Kleinkinder zeigen eine ungezügelte Neugier, ihre Umgebung selber zu erkunden. Doch der Zweck von Wissen und Erkenntnis kann nicht Selbstzweck sein, sondern nur einem höheren Ziel dienen.
Mit ‘Topos’ bezeichneten die alten Griechen den Ort, oder den Raum. Doch auch ‘Standpunkt’ war mit dem Begriff Topos gemeint. Denn dieser ändert sich je nach Standort und somit auch der respektive Blickwinkel. ‘Topoi’ (plural) kann als Motiv, Herkunftsort, Bild, Kategorie oder auch Definitionsort verstanden werden. Der Begriff ‘Topographie’ und folglich die Kartographie sind zwangsläufig mit dem Reisen verbunden. Wer mittels Karte den Weg weiss, gelangt besser und sicherer ans Ziel. Eine gute Landkarte kann lebensrettend sein – wenn es eine Schatzkarte ist, kann sie sogar Gold wert sein.
Mit der wissenschaftlichen Beobachtung von Naturphänomenen und der Vermessung der Welt konnte sich der Mensch ein immer besseres Bild seines Universums verschaffen. Ob sie nun Herodot, Kolumbus, Neil Armstrong, Crick&Watson oder Einstein heissen, sie alle liessen Altes zurück, um in neue Welten vorzustossen: durch unbekannte Länder, auf und unter Wasser, himmelwärts dem All entgegen oder nach innen gerichtet in Mikro-, Nano- und Pico-Sphären. Die Welt kann für einen Entdecker nicht gross genug sein!
Während der geographische Topos territorial eingegrenzt erscheint, sind der geistigen Virtuosität keine Grenzen gesetzt. Nur wer Grenzen auch im Kopf überwindet, kann auf der Reise überhaupt erkennen, dass er etwas entdeckt hat. Doch was suchen wir? Wohin gehen wir? Die hohe Reiseaktivität der heutigen Gesellschaft kann für viele Fragen eine Erklärung beinhalten. Ob dadurch jedoch der Einzelne sinnerfüllter oder erkenntnisreicher zurückkehrt, sei dahin gestellt.  Eine Reise nach Irgendwo kann keine Erkenntnisse hervorbringen, kann nur Zeitvertreib sein. Als homo viator waren alle Künstler von ‘The World Is Not Enough’ unterwegs. Manche nur im Geist, aber alle mit einer klaren Vorstellung. Und alle haben sie neue Bilder mitgebracht, von dieser Welt.
Für ‘The World Is Not Enough’ wurden Arbeiten von sechzehn Künstlern aus dem In- und Ausland ausgewählt. Die Ausstellung präsentiert sich im Hauptgebäude, im Park, im Heustall und im Kuhstall von Widmertheodoridis.

Ich stelle einen Globus aus: «Die Erde platzt!»

Die Erde platzt! Foto: Martin Graf, 2017


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